Vor einer Weile habe ich hier meine Gedanken zum Thema Werben mit Rabatten niedergeschrieben. Ich habe im Anschluss dann doch eine Anzeige in besagtem Newsletter geschaltet und teile nun meine Erfahrungen mit.
Glaubhafte Referenzen
Im Zuge meiner Überlegungen (den Anbietern kam sicherlich meine Beschäftigung mit dem Thema im Rahmen von Gruenderstory.de zu Gute) habe ich mich mit den Referenzen befasst und daraufhin auch mit einer telefoniert. Zufällig handelte es sich um jemanden, mit dem ich schon früher (fast) geschäftliche Beziehungen hatte und der daher einen Vertrauensvorsprung besaß.
Viel Arbeit für eine kurze Anzeige
Die gekaufte Anzeige hatte einen Umfang von bis zu 500 Zeichen, drei Links und ein Bild. Laut eigener Aussage wurde dieser Newsletter an mehrere zehntausend Empfänger verschickt. Ich habe den Newsletter genutzt, um Werbung für unsere Übersetzungsagentur sprachwertig.de zu machen.
Zum Zeitpunkt des Anzeigenkaufes war noch nicht einmal das Layout der neuen Webseite fertig. Damit hatte die Anzeigenschaltung zumindestens schon den positiven Aspekt Druck auf deren Fertigstellung zu einer verbindlichen Deadline auszuüben. Doch auch allein die Gestaltung der Anzeige hat mehrere Durchläufe erfordert. Dank einer erneuten Umfrage auf xing.com habe ich wertvolles Feedback erhalten und konnte einen meiner Meinung nach ansprechenden Text verfassen. Alles in allem habe ich hier jedoch viel Zeit investiert.
Lohnt sich eine Anzeigenschaltung?
Ich schätze den langfristigen Marketingeffekt bei der Anzeigenschaltung als gering ein. Über den kurzfristigen Verkaufseffekt sprechen wohl die Kennzahlen am Besten:
Versand: Donnerstag, 13. Oktober, ca. 12 Uhr
Empfänger: 74.000
Klicks im Newsletter: 78 (laut Aussage des Betreibers)
Besuche auf www.sprachwertig.de vom 13.10.-20.10.: 88, davon 50 am 13.10.
Anfragen: 1
Aufträge: 1
Verhältnis Anzeigenpreis / direkt erzielter Umsatz: 7 / 1
Wie diese Liste zeigt, hat sich der Aufwand kurzfristig keinesfalls gelohnt.
Keine Werbung in Newslettern
Gebranntes Kind scheut das Feuer. Vielleicht war es daher gut, dass ich diese Erfahrung gemacht habe und nun kritischer an das Thema Werbung herangehe. Sicher gibt es Fälle, in denen ein bestimmter Newsletter den Umsatz kurzfristig in die Höhe schießen lässt und die Kosten mehrfach wieder reinspielt. Auf uns und das Thema Übersetzungen scheint das jedoch nicht zuzutreffen.
Da ich mich immer noch nicht entschieden habe, ob der Fehler mangelnder Resonanz bei mir oder dem Anbieter liegt, habe ich diesen an dieser Stelle nicht erwähnt.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Welche Newsletter haltet ihr für sinnvolle Werbemittel und wie erkennt ihr vorher, dass es nicht funktioniert?
Der Erfahrungswert sagt, dass bis zu 0,2% Feedback über Newsletter zusammenkommen. Deine 0,11% sprechen für die Qualität des Werbetexts.
Dann noch eine Konversionsrate von 1,25% auf sprachwertig.de zu erreichen ist sauber.
Nimm es mir nicht übel, aber das war ganz offensichtlich ein Marketingerfolg!
Ein Fazit aus der Sache im Artikel selbst wäre allerdings gut gewesen. Ich probiere es hier einmal:
Um mit einem Newsletter Geld zu verdienen:
(1) sprecht eure Werbetexte immer mit dritten ab (z.B. Xing)
(2) schätzt die Konversion eurer Seite ab (wie viele Euro/ Besucher; nicht pro Kunde oder Klick)
(3) rechnet nach : [Abonnenten] x 0.002 x [Euro/ Besucher] = [maximaler Gewinn].
Wenn die Kosten für den Newsletter mehr als 50% des maximalen Gewinns ausmachen, kann es kein Geld bringen. Wenn es rein ums schnelle Geld geht würde ich sogar schon bei mehr als 5% aussteigen.
Ich wünschte ich hätte deine Formel bei meinen damaligen Recherchen gefunden 🙂
Bei anderen Projekten ist die Conversion schon deutlich höher gewesen, weswegen ich mir mehr versprochen hätte. Auch der Umsatz des einen Auftrages war unterdurchschnittlich. Leider brachte auch der vorherige Austausch mit Kollegen keine brauchbaren Erfahrungsberichte zutage, weshalb ich meine hier veröffentlicht habe.