Eine Eigenschaft, die mir bei Gesprächspartnern sehr angenehm ist, ist die Anrede mit dem eigenen Namen. Wer mich bei meinem Namen anredet, ob meinem Vor- oder Nachnamen, der beweist ein gewisses Interesse an meiner Person. Die dabei kommunizierte Wertschätzung möchte ich dann gerne zurückgeben. Doch gerade das Merken von Namen war immer mein Problem. So langsam habe ich jedoch das Gefühl, mir Namen merken zu können. In diesem Artikel möchte ich beschreiben, was es für mich erleichtert hat, mir Namen zu merken.
Wann merke ich mir Namen?
Ich versuche mir immer dann die Namen meiner Gesprächspartner zu merken, wenn ich mich mit Ihnen in einem Gespräch befinde. Das gilt sowohl im persönlichen Gespräch als auch am Telefon. Dabei unterscheide ich auch nicht zwischen Personen. Mir sind alle Gesprächspartner wichtig und daher beginnt es schon bei der Sekretärin, von der ich mir eigentlich wünsche, dass sie mich gleich zu ihrem Chef weiterleitet. Im Zweifel kann ich mich auch dafür mit einer direkten Anrede bedanken. Schon allein aus Trainingszwecken versuche ich, mir in allen Situationen Namen zu merken. Sie müssen sich ja nicht gleich für eine Ewigkeit einprägen.
Nach Namen fragen
Eine Voraussetzung dafür, dass ich mir Namen merken kann ist, dass ich sie aktiv höre. Manche Gesprächspartner nuscheln ihn bei der persönlichen Vorstellung vor sich hin oder sprechen bei der üblichen Floskel am Telefon so schnell, dass sich „Guten Tag“, der eigene Name und die Firma vermischen. Wenn der Name dann nicht Müller, Maier, Schulz oder Schmidt ist, dann wirds noch einmal schwieriger mit dem Namenmerken.
Ich gebe zu, dass ich mich anfangs sowohl am Telefon als auch im Gespräch davor gescheut habe, nach dem Namen zu fragen. Mittlerweile bin ich jedoch der Auffassung, dass auch das eine Art der Wertschätzung ist. Niemand verlangt von mir, dass ich mir jeden Namen merken kann. Also frage ich entweder direkt nach der Vorstellung oder in einem geeigneten Moment im Gespräch noch einmal nach. Das passt vor allem dann, wenn ich den Namen kurz darauf noch einmal verwende und damit verdeutliche, dass die Frage für mich wichtig war.
Eine wichtige Voraussetzung, um einen Namen überhaupt zu verstehen ist das aktive Zuhören. Meine Fähigkeit, mir Namen zu merken, hat sich erheblich verbessert, nachdem ich angefangen habe mich bei Begrüßungen besonders auf diesen Punkt zu konzentrieren. So sage ich mir schon beim Abnehmen des Telefonhörers, dass ich mir den Namen unbedingt merken will. Es passiert äußerst selten, dass sich eine Vorstellung mit Namen so spontan vollzieht, dass die Zeit dafür etwas Konzentration zu sammeln, nicht da ist.
Wie merke ich mir Namen?
Nachdem ich nun den Namen entweder verstanden oder erfragt habe, fallen mir drei Möglichkeiten ein, mir diesen zu merken.
Namen mit Assoziationen verbinden
Dort, wo die Namen nicht so einfach sind, helfen Assoziationen. Ist der Name beschreibend, wie etwa „Feuerherd“ oder „Ball“, dann stelle ich mir vor meinem geistigen Auge eben etwas entsprechendes vor.
Wiederholung von Namen
Das Namenmerken ist bei mir ein aktiver Prozess. Neben der bewusst hervorgerufenen Assoziation, hilft auch das einfache Wiederholen von Namen. Wenn der Name etwas komplizierter ist, dann hilft das dabei, diesen eben noch stärker zu festigen. Die Korrektur der Aussprache durch den Gesprächspartner halte ich dabei sogar für einen Vorteil beim Einstieg in ein Gespräch. Ich persönlich interessiere mich aufgrund meines Studiums für Namen aus dem mittel- und osteuropäischen Raum. Die Frage nach der Herkunft des Namen kann je nach Gesprächspartner und -situation sogar ganz das (persönliche) Eis brechen. Ebenso kann hier eine aufgeplusterte Belangloskeit negativ wirken.
Namen notieren
Am Telefon bietet sich eine einfache, wie wirkungsvolle Methode an: ich schreibe mir den Namen sofort auf. Meist kann ich ihn mir dann sogar gleich merken.
Namen merken als Wertschätzung
Ich halte die persönliche Wertschätzung für eine wichtige Voraussetzung, um sich einen Namen zu merken. Oder haben Sie schon einmal einen grummligen, wortkargen Unternehmer erlebt, der Sie plötzlich mit Ihrem Namen anredet? Mir erscheint dieses Bild auch etwas ungewöhnlich. Statt dessen hinterlassen Menschen, die uns mit unserem Namen anreden, oft ein positives und aufgeschlossenes Bild. Wir haben dann das Gefühl, respektivert zu werden. Wer seinen Gesprächspartnern also schon jetzt offen und freundlich gegenüber tritt, der sollte keine Probleme haben, sich mit der Zeit Namen merken zu können.