Lessons Learned

Diese Seite beantwortet die Frage, was ich als Gründer und Unternehmer gelernt habe. Ich werde das häufig gefragt und spontan fallen mir häufig die richtig guten Sachen nicht ein. Daher ist das hier mein Spickzettel und gleichzeitig eine Dauerbaustelle. Die Reihenfolge sagt nichts über die Wichtigkeit aus.

Selbstständiger ≠ Unternehmer

Der Übergang vom Selbstständigen zum Unternehmer ist ein bedeutender. Die hinzukommenden Management-Aufgaben sollte man nicht unterschätzen und versuchen, sich als Unternehmer als Facharbeiter zurückzuziehen und strategisch und langfristig zu denken.

Weiterhin geht die Verantwortung für ein Unternehmen über das Individuum hinaus. Das sollte man sich bewusst machen, wenn man bestimmte Entscheidungen trifft.

siehe auch Batman-Effekt bei Unternehmern

Versprechungen zählen nichts

In den meisten Fällen, in denen mir ein Kunde gesagt hat er würde mein Produkt kaufen, wenn ich vorher Feature X einbaue, hat er das nicht getan. Gleiches gilt für gut gemeinte Zusagen zu noc nicht fertiggestellten Produkten bei der Markeanalyse. Solange jemand nicht sofort Geld gibt, ist seine Aussage mit Vorsicht zu genießen. Das bedeutet aber auch nicht, dass die Person einem etwas böses möchte.

Lean Startup und MVP

MVP = Minimal Viable Product, also das kleinste mögliche Produkt.

Selbst wenn wir denken, dass unsere Features oder Leistungen noch nicht interessant sind, können wir noch Dinge entfernen und trotzdem würde jemand es noch kaufen wollen. Wenn nicht, ist eher unser Grundansatz falsch.

Mehr dazu in Lean Start von Eric Ries.

Release early, release often. – gehört auch da hinein und bedeutet lieber kleine Veröffentlichungszyklen zu nutzen als in großen Features zu denken.

Getting Things Done

Es ist wichtig, sich Routinen zu erarbeiten die funktionieren und es auch ermöglichen, unbeliebte Dinge zuverlässig abzuarbeiten.

Getting Things Done ist eine Methode, Small Habbits eine weitere.

Achtung vor Vanity

Achtung vor allem, was glitzert und glänzt. Es kann leicht von der Wirklichkeit ablenken.

Vanity-Erfolg bedeuten Metriken oder auch Ereignisse, die nicht Business-relevant sind, es aber so aussehen lassen, als wäre man das.

Erfolg oder Misserfolg bei Business-Wettbewerben. Wenn sie nicht wirklich einen Öffentlichkeitseffekt und damit direkten Einfluss auf Sales haben, sollte man sich nicht damit begnügen. Vanity-Metriken sind z.B. Social-Media-Likes die nicht direkt zu Käufen führen.

Consultants und Mentoren

Pass auf, auf den du hörst. Gerade institutionelle Berater haben häufig keine ausreichende Erfahrung und auch nicht jeder hauptberufliche Berater hat ein ehrliches Interesse an deinem Erfolg. Geeigneter sind Mentoren, also andere Unternehmer. Sie wissen meist, wie wichtig ehrliches Feedback ist und verschwenden ihre Zeit nicht mit sinnlosen Phrasen. Auch Blog-Beiträge oder Storys von anderen Unternehmern sind oft sehr hilfreich, besonders, wenn sie auf konkrete Ereignisse und Aktivitäten eingehen die diese Person erlebt hat.

siehe auch Erfahrungen mit Consulting, Beratern und Mentoren

Lerne dich selbst kennen

Es ist richtig und wichtig, seine eigene Persönlichkeit mit zu berücksichtigen. Nicht jedes Unternehmen muss gleich sein, denn nicht jeder Unternehmer ist gleich. Ich persönlich mag es lieber kleiner und schlagkräftiger, während andere lieber große Unternehmen hochziehen. Beides ist ok und häufig ist es auch authentischer.

Anregungen zu diesem Thema findest du auch unter dem Schlagwort „Founder-Market Fit“.

Persönliche Entwicklung

Beobachte bewusst, wie du auch persönlich wächst. Es ist hilfreich, sich ab und zu selbst zu reflektieren und zu hinterfragen und auch mit anderen offen darüber zu sprechen.

Die eigene Komfortzone

Erfolg liegt meist etwas außerhalb deiner Komfortzone. Versuche daher regelmäßig, diese in kleinen Schritten zu durchbrechen. Für mich ist das Marketing und Sales. Die wirklich lukrativen Möglichkeiten stecken dort, wo du (mental) noch nicht bist.

Pareto-Prinzip

Das Pareto-Prinzip besagt, dass allein 20% des Inputs für 80% des Outputs sorgen. So sind beispielsweise 20% der Kunden für 80% des Umsatzes verantwortlich oder 20% des Aufwands für eine Marketingaktivität für 80% des Gewinns dadurch.

Pareto lässt sich aber noch weiter spinnen. Die 20% der können auch noch einmal in 20/80 aufgeteilt werden. Danach wären dann 4% (20% von 20%) für 64%(80% von 80%) des Outputs verantwortlich.

Zeit ist eine Frage der Prioritäten

Keine Zeit zu haben ist eine Frage der Prioritäten, denn Zeit ist ja grundsätzlich da. Ich habe einen deutlichen Perspektivenwechsel auf viele Sachen gemerkt, als ich aufgehört habe „keine Zeit mehr” zu haben und stattdessen (zumindest innerlich) einer gewissen Sache eine geringere Priorität einer anderen gegeben und damit begründet habe, sie nicht zu tun.

Bootstrapping & Verlustaversität als wichtige Eigenschaft

Es ist eben nicht richtig viel Geld auszugeben. Erfolgreiche Unternehmer versuchen händeringend, die Risiken zu vermindern. Siehe meiner Bootstrapping-Story.

Man kann es nicht jedem Recht machen

1. If you don’t have to deal with a crazy person, don’t.
2. You can’t outsmart crazy. You also can’t fix crazy. (You could outcrazy it, but that makes you crazy too.)
3. When you get in a contest of wills with a crazy person, you’ve already lost.
4. The crazy person doesn’t have as much to lose as you.
5. Your desired outcome is to get away from the crazy person.
6. You have no idea what the crazy person’s desired outcome is.
7. The crazy person sees anything you have done as justification for what she’s about to do.
8. Anything nice you do for the crazy person, she will use as ammunition later.
9. The crazy person sees any outcome as vindication.
10. When you start caring what the crazy person thinks, you’re joining her in her craziness.

Über die Intention von Menschen

Wir gehen zu häufig davon aus, dass Menschen mit ihrem Tun eine Intention verfolgen und das Ergebnis, die Gefühle, die sie hervorrufen intendiert sind. Erfahrungsgemäß ist es nicht so. Begegne anderen Menschen auch in dieser Hinsicht offen, anstatt mit Vorwürfen über das, was sie in dir ausgelöst haben.

Gleichzeitig, glauben wir, dass andere Menschen unsere Intentionen erkennen und uns leicht „lesen“ können. Auch dem ist nicht so. Niemand erkennt unsere Absichten wenn wir sie nicht offen kommunizieren.

Die beste Frage die man stellen kann

… um ehrliches Feedback von jemandem zu erhalten lautet:

Was würdest du tun wenn du in dieser Situation wärest?

Dabei am besten statt “dieser Situation” das jeweils individuelle Problem nennen. Der Unterschied zu Antworten auf “Was soll ich deiner Meinung nach tun” ist teilweise erstaunlich.

Die Welt um uns herum

Die Welt um uns herum wurde von Menschen wie du und ich erschaffen.

Ich finde dieses Zitat sehr vielschichtig. In Situationen, in denen mir etwas zu kompliziert vorkommt muss ich nur überlegen, ob es auch andere geschafft haben. Wenn ja, sollte auch ich eine Lösung finden.

Weiterhin lässt sich damit aber auch ausdrücken, dass die ein oder andere Lösung vielleicht gar nicht so gut ist wie wir denken und kritisch hinterfragt werden sollten. Das kommt dem Sprichwort X kocht auch nur mit Wasser sehr nahe.

Wachstums- und Wartungs-Phasen

Es ist sowohl für ein Unternehmen, als auch für die Personen darin normal, Phasen zu haben in denen sich mehr rund um Wachstum und neue Features dreht und welche, wo Wartung im Mittelpunkt steht.

Beides meint explizit auch das mentale Setup. Soll heißen, manchmal wollen sich die Gründer einfach nur zurückziehen und in Ruhe gelassen werden. Hier gilt es, sich um sich selbst zu kümmern. Und dann gibt es wieder Phasen, da suchen wir eine Herausforderung und wollen neues ausprobieren.

Die Herausforderung besteht darin, die Balance zu finden und solche Phasen so zu planen, dass sie für alle Kollegen und die Firma selbst sinnvoll sind.

Prozesse und Prinzipien dokumentieren

Sowohl für mich selbst als auch für mein Team hat es sich als sehr hilfreich herausgestellt, Prozesse und Prinzipien zu dokumentieren. Beides ist zwar eng miteinander verzahnt, aber nicht das selbe.

Prozesse sind die konkreten Schritte, die bei einem Vorgang gemacht werden. Prinzipien sind die Rahmenbedingungen. Beides kann aus Gesprächen, aber auch Entscheidungen hervorgehen. Anstelle von „Protokollen“ die irgendwo mit einem Datum verschwinden, sollten diese in möglichst zentral abgelegten Dokumenten zu Prozessen und Prinzipien festgehalten werden.

Jeder im Team sollte nicht nur genau wissen, wo diese Dokumente liegen, sondern auch aktiv damit arbeiten. Sie sind ein Ergebnis kontinuierlicher Arbeit und können bei Bedarf diskutiert werden. Ein Abweichen von der Dokumentation ist aber in jedem Fall zu vermeiden, da dies ihren Zweck untergräbt.

Mastermind-Gruppen

Schließt euch einer Mastermind-Gruppe mit gleichgesinnten Leuten an. Lernt voneinander, diskutiert offen über Herausforderungen. Ich habe zwischenzeitlich 3 Gruppen mit unterschiedlichen zeitlichen Abständen, Themen und Zusammensetzungen.