Google AdSense Einnahmen – Wie viel kann ich verdienen? 14 Jahre Erfahrung

Ich habe viele Jahre signifikante Google AdSense Einnahmen erwirtschaftet. Mit dem Verkauf meines Anzeigenplugins Advanced Ads ist diese Zeit jetzt zu Ende. Würde ich noch einmal mit AdSense Geld verdienen wollen? Was kann ich Gründern und Webseitenbetreibern mitgeben, die das erwägen? Hier lest ihr meine Geschichte und Erfahrungen. Ohne Banner, ohne Affiliates.

In 14 Jahren sammeln sich eine Menge Erfahrungen. Daher ist der Beitrag recht lang geworden. Das erwartet euch:

  • Veränderungen bei AdSense über die Jahre
  • Law of shitty clickthroughs
  • AdSense-Potential für bestimmte Nischen
  • Wann und wie man mit AdSense Geld verdient
  • Konkrete und aktuelle Zahlen für diesen Blog
  • Gedanken zu AdSense-Alternativen

Meine AdSense-Erfahrungen

Die erste Version dieses Beitrags habe ich nach meinem gleichnamigen Vortrag auf dem WP Camp in Berlin im Dezember 2013 veröffentlicht. Dabei konzentrierte ich mich besonders auf die Optimierung der Google AdSense Einnahmen anhand meiner eigenen Webseiten.

Die zahlreichen Rückfragen der Teilnehmer zeigten mir jedoch, dass es vielen Webseitenbetreibern zunächst eher grundlegend um die Frage geht, ob sie überhaupt etwas mit AdSense verdienen können oder man sich lieber auf ein anderes Businessmodell konzentrieren sollte. Auch darauf gehe ich in diesem Beitrag ein.

Ich habe im Jahr 2010 zum ersten Mal AdSense-Einnahmen auf meinen eigenen Websites erwirtschaftet. Bis zum Exit meiner Web-Plattformen im Jahr 2018 waren das sechsstellige Beträge im Jahr. Schon damals musste man ständig am Ball bleiben und die Anzeigenplatzierungen und Optionen kontinuierlich kontrollieren und nachjustieren. Das war auch der Grund, warum ich mit Advanced Ads ein Anzeigenplugin programmiert habe.

Schon damals musste man ständig am Ball bleiben und die Anzeigenplatzierungen und Optionen kontinuierlich kontrollieren und nachjustieren.

Durch das Plugin und kleinere eigene Webprojekte habe ich mich bis zum Verkauf des Plugins im Februar 2023 noch mit AdSense Einnahmen befasst und Feedback und konkrete AdSense-Zahlen von Nutzern erhalten. gruenderstory.de hatte daher als Spielwiese auch noch lange Werbung, auch wenn ich aufgrund geringer Seitenaufrufe kaum Geld mit AdSense verdient habe.

Für einige Tests habe ich dann kürzlich AdSense-Anzeigen hier im Blog reaktiviert und dies zum Anlass genommen, meinen alten Beitrag zu aktualisieren. Während sich dabei an den konkreten Zahlen etwas geändert hat, bleibt die Frage, wie viel man mit AdSense verdienen kann weiterhin relevant. Unverändert bleibt auch die Notwendigkeit, ständig nachzuoptimieren.

Wie haben sich AdSense-Einnahmen seit 2010 verändert?

Als ich im Jahr 2010 erstmals Geld mit Google AdSense verdient habe, gab es nur manuell platzierte, meist sehr große, Anzeigenformate.

Damals waren Smartphones noch recht neu und die wenigsten Webseiten für mobile Geräte optimiert.

Das führte dazu, dass die Umsätze auf mobilen Geräten ebenfalls recht hoch waren, weil das umständliche Navigieren auf dem Smartphone häufig zu unbeabsichtigten Klicks auf übergroße Banner führte. Heutzutage straft AdSense solche Seitenlayouts ab und zieht ungültige Klicks von den Umsätzen ab.

Um das Jahr 2012 herum habe ich ein mobiles Layout erstellt. Das führte dann aufgrund kleinerer Banner und weniger unbeabsichtigter Klicks dazu, dass die Umsätze deutlich zurückgingen.

Da meine Plattformen damals nur ein Nebenverdienst waren, habe ich mich gegen eine Rückkehr zum alten Layout entschieden und konnte dank meines Anzeigenplugins durch Tests von verschiedenen Anbietern und Platzierungen, die AdSense-Einnahmen fast auf den vorherigen Stand erhöhen.

Mit weniger als einer Million Seitenaufrufe im Monat lässt sich m.E. kein Business mit AdSense und Co aufbauen.

In den Folgejahren stieg der Anteil an mobilen Besuchern und es wurde deutlich, dass die Werbeeinnahmen langfristig hinter denen von Desktop-Besuchern zurückbleiben werden.

Adblocker, DSGVO und Cookies

Eine weitere Herausforderung war die zunehmende Verbreitung von Anzeigen-Blockern. Hier war ein hoher Anteil mobiler Besucher fast schon ein Segen, da sogenannte Adblocker auf Smartphones wenig verbreitet waren und weiterhin sind.

Je nach Thema, habe ich auf manchen Websites über 50% Besucher mit Anzeigen-Blockern gemessen. Zum Glück war der Anteil auf meinen Hauptseiten aber deutlich geringer.

Schon vor meinem Exit im Frühjahr 2018 wurde Tracking durch Anzeigen und Cookies stark diskutiert. Gefühlt gab es jedes halbe Jahr eine Ankündigung strengerer Regeln. Gerade Maßnahmen von Google wurden aber immer wieder aufgeschoben oder bis zur Unkenntlichkeit abgeschwächt. Ein Glück für alle, die mit Google AdSense Einnahmen erwirtschaften.

Damals wie heute wurde immer wieder das Ende des Geschäftsmodells mit AdSense-Einnahmen verkündigt, doch es kam nie dazu.

Mit der DSGVO und ersten Urteilen zu Cookie-Bannern wurde es dann aber ernst. Mit dem TCF-Framework gibt es einen Standard an Informationen und Zustimmungen, die mittlerweile auch Google für AdSense anwendet.

Sobald AdSense erkennt, dass ein Consent-Banner nach dem TCF-Standard installiert ist, liefert es ohne gültige Zustimmung keine gut bezahlte personalisierte Werbung mehr aus. In Europa sollte man eigentlich gar keine Werbung mehr ohne explizite Zustimmung ausliefern.

Kurz vor Veröffentlichung dieses Beitrags hat der EuGH Im März 2024 die Rechtmäßigkeit des TCF-Standards angezweifelt, weil er selbst zum Tracking verwendet werden kann. Es bleibt also spannend.

Ach so, dann war da ja noch eine Pandemie ab 2020 die zu extremen Einbrüchen in den Werbebudgets vieler ansonsten werbefreudiger Branchen, wie dem Tourismus, führte, wodurch nicht nur Nischenseiten hart getroffen wurden.

Nach einer nur kurzen gefühlten Erholung macht aktuell die Rezession vielen werbefinanzierten Angeboten zu schaffen, da Marketingbudgets das erste sind, was bei knappen Kassen gestrichen wird.

Und dann müssen wir noch über das Law of shitty click rates reden…

Law of shitty clickthroughs für Anzeigen

Over time, all marketing strategies result in shitty clickthrough rates.

Andrew Chen

Auch Online-Banner gehören zu den Marketingstrategien die mal funktionierten. Doch wie bei allen Maßnahmen, haben wir uns daran gewöhnt.

Auch ich habe in den 2010er Jahren noch Klickraten über 1 % auf bestimmte Banner erlebt. Das war damals sogar noch wenig, aber für mehr eigneten sich meine Themen nicht. Über die Jahre ist die Rate dann durch den Gewöhnungseffekt immer weiter gesunken.

Viele Publisher sehen heutzutage Klickraten deutlich unter 1%. Gerade bei wiederkehrenden Besuchern liegen diese selbst bei Werbeplatzierungen nahe des Hauptelementes bei 0,10% oder darunter. Vielleicht kommt eine ganze Seite mit mehreren Banner zusammen noch auf 1 % und mehr, wenn die Werbung sehr personalisiert ist, gut zur Zielgruppe und zum Inhalt passt. Unter “Aktuelle Zahlen” siehst du, dass ich die 1 % für eine Seite erreiche, die mit Bannern zugekleistert ist.

Die Folge ist ein Teufelskreis. Wie alle nachlassenden Marketingstrategien werden diese immer aggressiver. Webseiten werden mit Anzeigen überfüllt, PopUps, und sonstigen Maßnahmen buhlen um unsere Aufmerksamkeit oder tricksen Besucher irgendwie aus um mehr Klicks und damit mehr AdSense-Einnahmen zu generieren.

Bevor ich noch einmal ein Projekt mit Anzeigenwerbung monetarisiere, würde ich mir die Alternativen genauer anschauen.

Als Publisher ist das verständlich. Wenn sich dein Traffic nicht verändert, aber deine Einnahmen jedes Jahr zurückgehen, dann willst du da verständlicherweise gegensteuern. Auch AdSense weiß das. Personalisierte Werbung und Vignette-Anzeigen erklären sich damit.

Wann verdiene ich mit AdSense Geld?

Google AdSense ist eine Vermittlungsplattform zwischen Werbenden und Werbeplätzenverkäufern, also uns Publishern. mit unseren Websites.

Mit Google Ads (früher “AdWords”) betreibt Google einen gespiegelten Dienst zu AdSense. Hier können Werbetreibende Anzeigen für ihre Produkte und Dienstleistungen erstellen und sowohl in den Google Suchergebnissen als auch im Display-Netzwerk (also den AdSense-Publishern wie dir und deinen Websites) ausliefern lassen. Es gibt noch andere Plattformen die Werbung verkaufen die dann über AdSense ausgespielt und andere Google-Dienste ausgeliefert wird, aber darin war ich nie direkt involviert.

Google behält sich dabei einen Cut vom Budget des Werbetreibenden in Höhe von 32 %. Als Publisher erhalte ich also 68 % des ausgegebenen Geldes.

Es gibt Anzeigennetzwerke, die mehr und welche die weniger behalten. Mich hat die Höhe aber nie wirklich interessiert, da für mich am Ende entscheidend war, wie viel Geld bei mir hängen bleibt.

Tipp: einige Anzeigennetzwerke – nicht AdSense – lassen mit sich über die Höhe der Provision verhandeln, wenn man ein wirklich umsatzstarker Publisher ist.

Wofür zahlt Google AdSense

Die Werbetreibenden, die Google mit der Verteilung ihrer Werbung auf Webseiten beauftragen, versprechen sich natürlich dadurch etwas. Im Idealfall werden die Besucher zu einer gewünschten Interaktion gebracht. Das ist vielleicht der Kauf von Produkten oder das Ausfüllen eines Newsletter-Formulars. Weniger ideal ist das reine Laden der Anzeige, die der Nutzer vielleicht nur ungesehen wegscrollt.

Die Einnahmen bestimmt Google über eine Art Auktionsmodell, in dem alle in Frage kommenden Banner miteinander konkurrieren. Dabei spielt neben dem Höchstpreis für das Gebot auch die Qualität der Anzeige eine Rolle. Hier geht es allgemein um die Frage, wie gut die Anzeige zum Besucher passt. Nicht zuletzt, um mehr Interaktionen zu erwirken.

Am Ende geht es Google um die Leistung eines Banners, die sich aus dem Klickpreis und der Klickrate ergibt. Ein preiswerterer Banner kann also mit einer höheren Klickrate mehr Einnahmen erzielen als ein teurerer mit geringeren Klickraten. Ausschlaggebend dafür sind viele Faktoren die uns Google nicht verrät, die sich aber wahrscheinlich im Spannungsfeld zwischen dem Thema der Webseite, dem Inhalt des Banners und den Interessen des Besuchers bewegen.

Bezahlung nach Impressionen

Für das Jahr 2024 hat Google angekündigt, statt wie bisher für Klicks, jetzt für Impressionen zu bezahlen. Laut eigenen Aussagen soll das kaum Einfluss auf die Einnahmen der Publisher haben.

So sicher bin ich mir da nicht. Die Bezahlung per Klick (Cost-per-Click = CPC) hatte zur Folge, dass man AdSense nur optimieren konnte, wenn Banner sichtbar waren. Das heißt innerhalb vom Inhalt von Artikeln statt irgendwo versteckt in der Sidebar. Das scheint jetzt auf den ersten Blick etwas aufgeweicht zu sein.

Ich gehe aber davon aus, dass Google AdSense weiterhin die Performance der Anzeigen im Blick behält, weil sie diese ja schlussendlich ihren Werbekunden verkaufen müssen. Damit wird es sicher auch in Zukunft wichtig sein, dass Anzeigen gesehen (und geklickt) werden.

Den Gebotstypen widmen wir uns unten noch einmal bei den konkreten Zahlen.

Wann akzeptiert AdSense meine Website?

AdSense ist das größte Anzeigennetzwerk überhaupt. Die Einfachheit der Bedienung und Implementierung ist dabei sicher ein positiver Faktor. Mit wenigen Klicks habe ich eine Anzeige erstellt und erhalte den Code, den ich dann in meine Webseite integrieren muss.

Dennoch wird im Vergleich nur noch ein Bruchteil der Webseiten für das Programm akzeptiert. AdSense siebt mittlerweile kräftig aus. Gerade neue Websites und solche mit minderwertigem Inhalt werden direkt abgelehnt.

Auch bereits akzeptierte Websites werden häufiger automatisch und manuell von AdSense auf die Erfüllung der Kriterien überprüft. Einige meiner Testseiten zeigen auch keine Anzeigen mehr, weil AdSense sie zwischendurch überprüft hat und feststellte, dass keine guten Inhalte dort publiziert wurden.

AdSense optimieren

Früher musste man noch einen Anzeigencode für jeden Banner manuell platzieren und konnte manche Funktionen, wie responsive Anzeigengrößen, nur über händisches Coding (oder mein Plugin :)) erreichen.

Mittlerweile bevorzugt AdSense die Nutzung von Automatischen Anzeigen. Du musst nur eine einzige Codezeile in den Header deiner Website aufnehmen und AdSense übernimmt die vollautomatische Auslieferung der Banner.

Ich habe die Einführung automatischer Anzeigen von Beginn an verfolgt und wurde dazu auch zu einer Zusammenarbeit mit meinem Plugin in die Europazentrale von Google nach Dublin eingeladen.

Aus meiner praktischen Erfahrung weiß ich selbst, dass viele Publisher Probleme haben, Banner zu platzieren und erst recht nicht wissen, wie man AdSense optimieren kann.

Viele Webseitenbetreiber – zu denen ich auch lange gehörte – konzentrieren sich zu wenig auf die Werbung, weil es ihnen keinen Spaß macht. Das ist natürlich absurd, wenn die meisten Umsätze mancher Websites von AdSense-Einnahmen herrühren und damit das eigentliche Business darstellen.

AdSense hat das gesehen und Automatische Anzeigen eingeführt. Über die Jahre sind hier mehr Formate, z.B. Vignetten oder Anker-Anzeigen, Steuermechanismen und auch Codeänderungen passiert.

Meines Erachtens wird den meisten (kleinen) Publishern die Einbindung einer Codezeile für Automatische Anzeigen und die Steuermöglichkeiten im AdSense-Konto ausreichen. Wer viel Traffic hat und ernsthaft Geld verdient, sollte sich aber einmal mit der manuellen Platzierung von Anzeigen befassen und schauen, was man noch optimieren kann. Bei meinen ersten Tests hat das noch deutlich geholfen, aber mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher.

Wie viel verdient man mit Google AdSense?

Die folgenden Zahlen in den folgenden Absätzen stammen aus 2013. Ich habe sie belassen, weil ich die Grundaussagen weiterhin für richtig halte. Grundsätzlich halte ich sie für höher als heute in vielen Fällen möglich. Im Abschnitt “Aktuelle Zahlen” zeige ich dann AdSense-Einnahmen von 2024.

Beispiele für AdSense-Einkommen

Im Jahr 2013 hat Peer Wandiger im deutschsprachigen Raum eine Art AdSense-Benchmark erstellt mit dem sich jeder vergleichen konnte. Die Webseiten und Zahlen aus seinem Oktoberbericht 2013 zeigen sehr deutlich: Wer Geld mit seiner Webseite verdienen will, nutzt AdSense entweder zu Beginn oder später nur als Ergänzung. Die wirklich hohen Einnahmepotentiale liegen in anderen, spezialisierten Werbeprogrammen oder in der Vermarktung eigener Dienstleistungen und Produkte.

Ich habe später noch ein paar englische Websites auf ihre AdSense-Einnahmen analysiert. Hier fiel das Fazit etwas besser aus, da die Sites meiner Ansicht nach noch werbeoptimierter waren als die Beispiele, die Peer Wandiger für den deutschsprachigen Raum anführt.

Weiterhin war mein Eindruck, dass gerade US-amerikanische  Seiten viel offener mit ihren Einnahmen umgingen als die Deutschen. Außerdem sind die aufgeführten englischen Seiten reichweitenstärker. Die Grundaussage zur Stellung von AdSense zu anderen Programmen bleibt jedoch die gleiche.

AdSense-Einnahme-Potentiale

Die Antwort auf die Frage, wie viel man mit AdSense verdienen kann, lautet nur: Es hängt davon ab. Dennoch lassen sich Aussagen für bestimmte Arten von Webseiten treffen. Diese haben sich durch meine eigenen Erfahrungen sowie aus Gesprächen mit Kunden immer wieder bestätigt.

Die Zahlen gelten übrigens pro Banner. Je mehr Banner ich auf einer Seite einbinde, desto niedriger wird die Performance je Banner, auch wenn sie pro Seite etwas steigen mag.

0,20€ – 1,20€ CPM für allgemeine Inhalte

Wer eine Webseite mit allgemeinen, unspezifischen Themen wie etwa einen Blog mit privaten Inhalten betreibt, hat nicht das höchste Einnahmepotential mit AdSense zu erwarten. Ebenfalls darunter fallen Webseiten mit wiederkehrenden Besuchern wie Foren oder jegliche Art von Tools. Grund dafür ist, dass Produkte nicht gezielt beworben werden und Besucher die Webseite auch nicht aufgrund von Produktinformationen besuchen. Zudem sind wiederkehrende Besucher resistenter gegenüber Anzeigenwerbung.

2€ – 12€ CPM bei redaktionellen Inhalten

Zu den redaktionellen Seiten zähle ich neben klassischen News-Angeboten auch Themenblogs. Der CPM ist hier deutlich höher, weil das Verhältnis von Seitenaufrufen zu Besuchern geringer ist als bei nutzergenerierten Inhalten oder Foren aus der oberen Gruppe. Besucher lesen die angebotenen Informationen nicht nur intensiver, sondern sind an deren Ende auch eher zu einem Klick für weitere Informationen geneigt. Das gilt natürlich besonders dann, wenn diese weiteren Informationen auch zu ihrer aktuellen Frage passen. Genau dieses Verhältnis zwischen Inhalt und Werbeangebot erklärt aber dann auch die große Spanne der hier möglichen AdSense-Einnahmen.

Gruenderstory.de würde in diese Kategorie fallen. Unter “Aktuelle Zahlen” im nächsten Abschnitt siehst du aber, dass es allenfalls sehr aggressive Banner über 2 € schaffen und ich nur mit der Gesamtseite deutlich in dieser Spanne liege.

10€ und höher bei produktbezogenen Webseiten

Es ist keine Überraschung, dass produktbezogene Webseiten mit Inhalten wie Testberichten, Vergleichen oder konkreten Händlerkontakten das höchste Umsatzpotential haben – nicht nur bei AdSense. Wer von vornherein kaufinteressierte Besucher auf seine Seite lockt, muss seine Banner schon gut verstecken oder eine schlechte Produktauswahl getroffen haben um damit nicht geringe Anzeigeneinnahmen erwirtschaften zu können.

Aktuelle Zahlen

Wie bereits oben angekündigt, habe ich diesen Artikel aktualisiert, nachdem ich seit langem mal wieder AdSense für genau sieben Tage hier auf gruenderstory.de aktiviert habe.

Mein Setup beinhaltete zwei manuell im Content platzierte Anzeigen und die Aktivierung von Automatischen Anzeigen auf höchster Stufe, also mit allen allen Formaten und so vielen Bannern wie möglich. Ich war einfach mal neugierig, wie das aussieht.

Das Ergebnis hätte mich als Leser komplett abgeschreckt. Auf dem Screenshot unten sind fünf Anzeigen zu erkennen. Im Inhalt ging es so weiter. Alle 2-3 Absätze erschien eine neue Anzeige. Teilweise war nicht zu erkennen, wo der redaktionelle Text anfing und aufhörte. Hinzu kam die Vignetten-Anzeige die beim Navigieren auf der Seite aufpoppte.

Bei den nun folgenden Berichten muss ich ein paar Einschränkungen machen:

AdSense lief auf vollster Stufe und mit allen Funktionen. Das werden hoffentlich die wenigsten Publisher so einstellen. Meine AdSense-Einnahmen wird das aber sicher deutlich erhöht haben.

Der kurze Zeitraum hat sicher ebenfalls einen Effekt gehabt. Einerseits hatte AdSense nicht viel Zeit, die besten Positionen und Werbeinhalte zu ermitteln, andererseits führt möglicherweise gerade das zu einer kurzfristigen besseren Performance.

Es gab zwar eine ads.txt, aber AdSense hat sie laut meinem Kundenkonto nicht gefunden. Das kann theoretisch die Gebote und damit die Preisen für Anzeigen drücken.

Jetzt schauen wir uns die AdSense-Einnahmen im Testzeitraum von sieben Tagen doch einmal an.

Seiten RPM von 7,74 €

Der Seiten-RPM (Umsatz pro 1000 Seitenaufrufe) hat mich überrascht. 7,74 € ist verhältnismäßig hoch, auch wenn sich bei den Themen auf gruenderstory.de sicherlich finanzstarke Werbepartner finden lassen. Das ist gut vorstellbar, wenn man bedenkt, dass der meiste Traffic auf meinen Beitrag Aktien und ETFs als GmbH kaufen geht.

Desktop am besten

Im Bericht zu den Geräten bestätigt sich, dass nach wie vor Desktop-Geräte höhere Bannereinnahmen generieren als mobile Endgeräte. Hier ist es ein Unterschied von über 50 %.

Vignettenanzeigen dominieren

Ich habe in meinem Test alles aktiviert, was sich aktivieren ließ, also auch eher aggressive Formate wie Vignettenanzeigen (Popups) oder Ankeranzeigen. Beide legen sich über den Content. Daher wundert es nicht, dass diese Format den höchsten RPM haben.

Bei den Gesamteinnahmen sind sie aber nicht führend. Hier dominieren die Anzeigen direkt im Content. Meine zu Beginn eines Beitrags manuell platzierte Display-Anzeige sticht dabei hervor. Sie erzielt die meisten Einnahmen, wenn man bedenkt, dass es sie nur einmal gibt, während es bei In-Page-Anzeigen mehrere pro Seite sind, wodurch ihre Gesamteinnahmen höher sind.

Targeting-Typen

Der Blick auf die Targeting-Typen hat mich etwas überrascht. Zwar sind die meisten Anzeigen personalisiert, sollten also ein Interesses des Nutzers treffen, auch wenn es nicht zur Seite passt, aber der RPM dieser Ausrichtungstypen liegt genau im Durchschnitt. Eine Erklärung habe ich dafür nicht.

Bei deutlich mehr Seitenaufrufen würde ich hieraus ableiten, dass der “Verlust” an Einnahmen aufgrund fehlender Zustimmung zu personalisierter Werbung, zu ignorieren wäre.

Gebotstypen: CPM dominiert

Wie bereits oben erwähnt, hat AdSense lange nur für Klicks bezahlt. Erst Anfang 2024 sind sie auf das CPM-Modell umgestiegen, zahlen also für Impressionen.

Offiziell gibt es folgende Gebotstypen:

  • Cost-per-Click (CPC) – bezahlt wird für den Klick eines Besuchers auf eine Anzeige.
    Cost-per-1000-Impressions CPM) – bezahlt wird für das Laden der Anzeige auf der Website.
    Active View-Cost-per-1000-Impressions (Active View-CPM) – bezahlt wird für Anzeigen, von denen mindestens 50 % der Fläche für 1 Sekunde sichtbar sind.
    Cost-per-Engagement (CPE) – bezahlt wird, wenn Besucher mit Anzeigen interagieren. Das kann das Öffnen von Sonderformaten wie Videos sein oder auch das längere Halter der Maus über eine Vignetten-Anzeige

In meinem Bericht oben dominieren CPM-Gebote, also das reine Laden von Anzeigen. Es wundert mich etwas, dass der Anteil von Active View-CPM Kampagnen nicht höher ist.

Warum noch CPC-Gebote auftauchen ist mir ein Rätsel. Vielleicht handelt es sich um alte Kampagnen von Werbetreibenden. Wäre ich nach Klicks bezahlt worden und hätte die gleiche Summe, also 1,93 € verdient, wären das bei 3 Klicks dann 0,64 € pro Klick. Das ist allgemein ein akzeptabler Wert. Bei Finanzthemen hätte ich aber mehr erwartet.

Lohnt sich AdSense?

Aus den oben aufgeführten Zahlen kann jeder Publisher selbst nachrechnen, wie hoch die AdSense-Einnahmen vermutlich sind. Kann man davon schon leben oder wie stark muss man AdSense optimieren oder die Seitenaufrufe noch steigern, um dahin zu kommen?

Ich empfehle jedem Publisher, AdSense nicht zu früh einzubauen. Früher wurde oft mit der Deckung der Unkosten wie dem Hosting begründet, AdSense auch bei zweistelligen monatlichen Einnahmen einzubauen.

Davon rate ich aber heute unbedingt ab.

Rechtliche Konsequenzen berücksichtigen

Wenn du AdSense in Deutschland / Europe einbaust, bedeutet das:

  • Du brauchst die Einwilligung deiner Besucher für personalisierte (= umsatzstärkere) Anzeigen. Eventuell sogar für die Einbindung der Anzeigen überhaupt.
  • Deine Webseite gilt automatisch als “kommerziell” und du hast ein Business – mit den steuerlichen und rechtlichen Konsequenzen.

Beide Punkte können natürlich auch durch andere Dinge wie Analytics zur Webseitenanalyse oder Affiliatelinks begründet werden. Daher verzichte ich auf gruenderstory.de bewusst auf kommerziellen Angebote sowie Einbindung von Drittdiensten. Auch wenn ich hier über berufliche Themen schreibe, tue ich das aus einer privaten Perspektive.

Um die rechtlichen Anforderungen abzudecken, muss man heutzutage einiges an Zeit und Geld in die Hand nehmen, um sich abzusichern. Dazu gehören Plugins aber ggf. auch ein Services eines Fachanwalts.

Für mich müsste AdSense hier auf dem Blog schon höhere dreistellige Umsätze einfahren, ohne die Nutzererfahrung deutlich zu beeinträchtigen. Das habe ich mit der Website nie beabsichtigt. Wenn, dann lief AdSense hier nur zum Testen meines Anzeigenplugins.

Für diese Seiten lohnt sich AdSense vielleicht noch

AdSense ist zwar die am weitesten verbreitete, aber nicht der einzige Möglichkeit, durch Banner auf der eigenen Website Geld zu verdienen. Es gibt viele andere Netzwerke die man testen kann, sobald die Umsätze mit AdSense signifikant werden.

Wie sicher aus meinen Ausführungen deutlich wurde, hat das Geschäftsmodell mit Werbung so seine Tücken und ist nie ganz passiv. Ich selbst hatte zu meinen Hochzeiten eine Kollegin, deren einzige Aufgabe das Testen von und die Kontaktaufnahme mit verschiedenen Anzeigennetzwerken war.

Gelohnt hat es sich aufgrund der Masse an Besuchern auf meinen Plattformen. Wir reden hier von mehreren Zehnmillionen Seitenaufrufen im Monat.

Mit weniger als einer Million Seitenaufrufe im Monat lässt sich m.E. kein Business mit AdSense und Co aufbauen. Hier sind andere Modelle interessanter. Siehe unten.

Wer aber viel und diversen Traffic auf seiner Website hat und die Besucher ohne Kaufinteresse für Produkte oder Probleme mit Zahlungsbereitschaft daherkommen, für den ist das Anzeigenmodell weiterhin relevant.

Ich habe viel ausprobiert, aber kein anderes Modell hätte auf meinen Hobbyseiten nur ansatzweise für die Umsätze gesorgt, die wir mit Werbenetzwerken eingenommen haben.

Alternativen zu AdSense

Ich habe vor langer Zeit die dmexco in Köln besucht weil dort auch viele Anzeigennetzwerke zugegen waren. Von dort habe ich einen Stapel Visitenkarten verschiedener Kontakte mitgenommen. Ein paar Jahre später bin ich den Stapel einmal durchgegangen. Über die Hälfte der Firmen gab es nicht mehr, viele andere sind fusioniert oder haben ihr Geschäftsmodell verändert.

Es gibt kaum ein Anzeigennetzwerk das eine direkte Alternative zu AdSense ist das über einen so langen Zeitraum so konsistent arbeitet. Das zeigt sich auch daran, dass jede Änderung ein großes Echo in der Community erhält. Alle anderen Netzwerke mit denen ich länger zusammengearbeitet habe, hatten mehr und teilweise größere Änderungen in kürzeren Abständen.

Eine wirkliche AdSense-Alternative kann daher nur in einem anderen Geschäftsmodelle liegen.

Andere Geschäftsmodelle ausprobieren

Bevor ich noch einmal ein Projekt mit Anzeigenwerbung monetarisiere, würde ich mir die Alternativen genauer anschauen. Das wären vor allem:

  • passende fremde Produkte gegen Provision anbieten
  • eigene Produkte anbieten

Wenn ich mit AdSense nur 1 € mit 1000 Seitenaufrufen verdiene, dann liegt die Schwelle für AdSense-Alternativen recht niedrig.

1 € wären 5 % Affiliate-Provision auf ein Buch das im Verkauf 20 € kostet.

Wenn ich ein eigenes Info-Produkt für 20 € verkaufe, dann müsste ich nur einen Verkauf auf 20.000 Seitenaufrufen generieren.

Wenn die VG Wort mir 43,86 € pro Beitrag zahlt der mehr als 1.500 Aufrufe aus Deutschland erhält, dann müsste ich dafür ein Vielfaches der Aufrufe an AdSense schicken.

Das sind nur wenige Beispiele die zeigen sollen, dass Bannerwerbung eher weiter hinten stehen sollte, wenn man Businessmodelle der eigenen Seite evaluiert. Natürlich kommt jede Alternative mit eigenen Herausforderungen wie Aufwand und Kosten.

Ich könnte mehr als einen Beitrag über jene alternativen Geschäftsmodelle schreiben, die ich schon ausprobiert habe – und habe das hier im Blog schon an der ein oder anderen Stelle getan. Vielleicht führe ich das noch einmal fort.

Wenn du überlegst, Geld mit AdSense zu verdienen, dann hat dir dieser Beitrag hoffentlich nachträglich geholfen.