Kürzlich habe ich über das Geldverdienen durch Schaltung von Bannerwerbung auf einem Blog geschrieben. Wie schon angekündigt, möchte ich meine Erfahrungen und Gedanken zu weiteren Möglichkeiten des Geldverdienens mit dem eigenen Blog eingehen.
Artikel schreiben
Mir ist es bisher noch nicht passiert, dass mir das Schreiben eines Artikels gegen Geld angeboten wurde. Ich bin mir aber sicher, dass das nicht einfach so „passiert“, sondern zur Mischfinanzierung von Bloggern gehört, da Anzeigenwerbung allein für die wenigsten ausreichend sein wird. Ich bin ja kein professioneller Blogger der von seinem Blog leben muss, also habe ich es bisher nicht darauf angelegt, mich bei Fachblog oder -zeitschriften zu verdingen. Wer hierzu Erfahrungen hat, der sei gebeten sie in den Kommentaren niederzuschreiben.
Bezahlte Produktreviews
Auch wenn ich nicht muss, so interessiert mich das Thema der bezahlten Artikel dennoch. Ich habe daher versucht die Abkürzung zu nehmen und mich bei einem Dienst für bezahlte Produktreviews beworben. Da gibt es gar nicht so viele, deren Selbstpräsentation man als seriös bezeichnen könnte, aber da ich nur einen getestet habe und nicht weiß wie die anderen funktionieren, möchte ich diesen Anbieter hier nicht explizit nennen.
Meine ersten Erfahrungen sind soweit auch negativ. Das liegt vor allem daran, dass ich mich bisher bei drei Produkten beworben habe und nur einmal eine Absage, zweimal sogar keine Rückmeldung kam. Sicher werden dort die einzelnen Blogs manuell ausgewählt und es gibt sicher viele Bewerber, aber nach Wochen ohne Rückantwort finde ich das etwas zu extrem.
Worum ging es eigentlich? Es starten Unternehmen eine Kampagne mit einem Produkt, über das die Blogger aus dem Netzwerk eigene Artikel schreiben. Dazu gibt es manchmal Material und ein paar Hinweise zur Länge der Texte und Markierung z.B. von Links. Alles nichts, wo ich mich als Schreiber zu sehr hätte gegängelt gefühlt. Am Ende wird der Text noch abgenommen, aber wie schon geschrieben, bin ich noch nicht soweit gekommen.
In der Masse schlecht bezahlt
Bezahlt wird der Artikel anscheinend nach Reichweite des Blogs. Ich hatte zumindest für gruenderstory.de und wort-suchen.de einen Unterschied von 1 zu 4 bezüglich der ausgezahlten Beträge. Daher kann ich sagen, dass jemand, der einen wirklich großen Blog hat, in dem sich die verschiedensten Produkte als Reviews darstellen lassen, sicher auch etwas Geld verdienen kann. Wer aber erst mit dem Bloggen beginnt und „nur“ ein paar hundert Besucher im Monat hat, der sollte nicht gleich auf diese Form der Finanzierung spekulieren. Das gilt zumindest für Artikel, die über Anbieter vermittelt werden. Wer direkt vermarktet der kann wie bei der Anzeigenwerbung sicher deutlich mehr rausschlagen und ausreichend Auftraggeber in seiner speziellen Nische finden.
Links verkaufen
Ich erhalte ab und zu dubiose E-Mails mit Anfragen, ob ich gegen ein Entgeld einen Link auf einer Seite veröffentlichen würde. Die haben thematisch nicht sehr viel mit der Seite zu tun und werden meist statisch, ohne jegliches Tracking eingefügt. In einem konkreten Fall habe ich für einen Backlink auf einer für mich eher unbedeutenden Unterseite eines Projektes ein Angebot über jährlich 120€ erhalten. Das war damals verglichen an den Werbeumsätzen der Seite viel Geld.
Natürlich zwickt das erstmal, aber nach einer kurzen Recherche zum Thema habe ich dankend abgelehnt. Der Grund dafür lag schlicht und ergreifend darin, dass ich nicht ungewollt zu einem Linknetzwerk zählen und es mir mit Suchmaschinen verderben wollte.
Google redet mit
Die letzten Updates von Googles Suchalgorithmus – Panda und Penguin – haben das Thema der Linknetzwerke und Backlinks noch deutlich stärker in den Vordergrund gerückt. Google sagt künstlich gesetzten und käuflich erworbenen Links den Kampf an und will Webseiten wieder nach ihrer wirklichen Reputation bewerten. Ein Negativkriterium sind Links, die thematisch nichts mit der Seite des Ursprungs zu tun haben. Auch wer als Käufer von Links auffällt wird bestraft und wer weiß, was auf den Verkäufer zukommt. In jedem Fall ist das ein Minenfeld und selbst für ein Vielfaches der mir angebotenen Beträge würde ich eines meiner Projekte gefähren wollen.
Webseiten verkaufen
Noch im Entwurf dieses Artikels tauchte das Verkaufen von Webseiten nicht auf. Gerade erhielt ich aber eine E-Mail von einem amerikanischen Investoren, der eine meiner größeren Webseiten kaufen wollte. Ich habe die Glaubwürdigkeit des Angebotes nicht überprüft, weil das nicht in Frage kommt, aber zumindest muss die Seite ja eine gewisse Reputation aufgebaut haben, bevor jemand auf die Idee kommt so ein Angebot zu schreiben.
Ich habe keine Erfahrung mit Webseiten, die allein für den späteren Verkauf gebaut werden. In der Tat suche ich aber gerade einen Käufer für eines meiner gut laufenden Webprojekte in der Übersetzungsbranche. Dabei stelle ich fest, dass es gar nicht so einfach ist, will man nicht, dass alle Geschäftspartner zu früh davon erfahren und ggf. zu einem Wettbewerber wechseln. Zudem muss ich mich jetzt erstmals mit der Bewertung einer Webseite auseinandersetzen, bei der je nach Belieben verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Wie so oft bei solchen Themen habe ich aber schon Leute angefragt, die damit Erfahrungen gemacht haben und mir vielleicht den ein oder anderen Tipp geben können.
Was sind eure Erfahrungen mit verkauften Artikeln, verkauften Links oder verkauften Webseiten? Es gibt bestimmt einige unter euch, die das konkreter erlebt haben als ich. Ich freue mich daher auf eure Kommentare.