Einbindung von Anzeigenwerbung in WordPress – Meine Session auf dem WP Camp 2012

Ich war am Samstag auf dem WP Camp 2012 in Berlin. In einer von mir moderierten Session ging es um die Einbindung von Anzeigenwerbung auf der eigenen, mit dem CMS WordPress betriebenen Internetseite. Obwohl eher aus einem technischen Aspekt, gab es in dieser und der nächsten Session von Michael Firnkes auch Fragen zur Performance von Anzeigenwerbung. Einige Gedanken dazu habe ich in der Session schon geliefert und möchte diese hier noch einmal besonders am Beispiel von Anzeigenwerbung über Google AdSense zusammenfassen.

Wow, 1 Mio Seitenaufrufe

Bei meiner Vorbereitung bin ich davon ausgegangen, dass in meiner Session mehrere Publisher sitzen, die Seiten mit deutlich mehr als 1 Mio monatlichen Seitenaufrufen betreiben, wie ich sie bei www.wort-suchen.de habe. Nach einer kurzen Fragerunde stellte sich heraus, dass dem nicht so war. Entsprechend blickte ich in erstaunte Gesicherter.

Vom Timing wäre es wohl besser gewesen, die Session von Michael zu den Möglichkeiten der Blogvermarktung vor der meinen durchzuführen, um die Grundlagen zu legen. So kamen dann auch bei meinen Zuhörern Fragen dazu auf, ab wann sich die Blogvermarktung lohnt.

Ab wann lohnt sich die Seitenvermarktung

Es gab in der Session das Beispiel der Webseite eines Hostels, die täglich 100 Seitenaufrufe verzeichnet. Ich möchte nicht abstreiten, dass sich diese Seite monetisieren lässt, zweifle aber an, dass es zu diesem Thema über reine Anzeigenvermarktung möglich ist. Das bekannte Vermarkterprogramm von Google AdSense würde ich hier ausschließen. Bei so einem allgemeinen Thema ohne aggressive Werbeeinblendungen einen TKP von über 1€ (also 1€ Verdienst je 1000 Seitenaufrufe) zu erreichen ist schon sportlich. Das wären in diesem Fall also 3€ pro Monat. Dafür wird die eigene Seite zur Litfaßsäule und schreckt die eigentlichen Kunden ab.

Eine allgemein gültige Aussage zur Mindestanzahl an Seitenaufrufen, bevor sich die Vermarktung lohnt, lässt sich jedoch nicht treffen. In diesem Fall könnte der Betreiber mit einem nahem Restaurant zusammenarbeiten und mit einem Banner auf der Webseite und Empfehlungen offline ein paar Provisionen erhalten.

Ein kleines Rechenbeispiel

Da die Frage nach dem Sich-Lohnen von Anzeigenwerbung nicht zum Thema gehörte, konnte ich da spontan nicht allzu handfeste Aussagen treffen. Hier möchte ich gerne eine kleine Orientierung nachschieben.

Allgemein würde ich sagen:

Die zu erwartenden Einnahmen sollten dem Aufwand gerecht werden, den man für die Einbindung betreibt.

Im Falle von Anzeigenwerbung könnte man folgende Rechnung auftun:

Seitenaufrufe / 1000 * Klickrate (CTR) * Klickpreis (CPC)

Die Klickrate (CTR = Click Through Rate) ist der relative Anteil an Klicks auf einen Anzeigenbanner gemessen an dessen Einblendung. Eine Klickrate von 0,3% bedeutet 3 Klicks je 1000 Seitenaufrufe.

Der Klickpreis schwankt je Werbebanner und wird ausgezahlt, wenn ein Besucher der Seite auf einen Banner klickt.

Wenn bei 1000 Seiten auf meiner Seite also 3 Besucher auf eine Anzeige klicken die jeweils einen Klickpreis von 0,30€ haben, dann nehme ich 0,90€ ein. Nun bezieht sich ein TKP (Tausender-Kontakt-Preis) zwar im engeren Sinne auf eine konstante Angabe, kann meiner Ansicht nach aber auch zum Vergleich der Performance zwischen verschiedenen Seiten verwendet werden, die Einnahmen über CPC erzielen.

Einnahmen optimieren

In meiner Session ging es nun um die technische Einbindung von Anzeigencode um unter anderem den TKP zu optimieren. Da es sich um einen Durchschnitt handelt, hat die Anzahl der reinen Seitenaufrufe damit also nichts zu tun. Die Beeinflussung des Klickpreises ist eng mit dem jeweiligen Inhalt der Seite verbunden. Seiten über Finanzprodukte sind da deutlich erfolgreicher als z.B. Seiten zu Hobby und Freizeit ohne Bezug zu teuren Produkten wie z.B. auf www.wort-suchen.de.

Aktuell binde ich Anzeigen von vertical network ein, die mir einen zuverlässig höheren CPC sichern als die Anzeigen bei AdSense. Doch ein höherer einstelliger TKP ist auch hier nicht zu erreichen. Aus der Session von Michael habe ich noch weitere Ideen mitgenommen, vermute aber, dass auch hier die Performance nicht deutlich höher ist.

Im Falle der englischen Schwesterseite www.word-grabber.com binde ich weiterhin AdSense ein und es bleibt mir zur Optimierung der Einnahmen nur die Verbesserung der Klickrate. In meinem Fall binde ich keine Anzeigenformate ein, die sich über den Seiteninhalt legen oder die ordnungsgemäße Benutzung der Seite einschränken. Damit bin ich bei der Klickoptimierung schon deutlich eingeschränkt. Demnächst werde ich eine Reihe von A/B-Tests durchführen, um mit Anzeigenpositionen und Attributen wie Hintergrundfarbe der Seite zu spielen.

Was mache ich mit AdBlockern?

Es kam in der Session auch die Frage nach dem Umgang mit AdBlockern auf. Ich persönlich nutze auch einen, weil mich zu aufdringliche Anzeigenschaltung in Form von Popups oder Overlays vom schnellen Recherchieren im Netz abhalten. Wenn mir eine Seite jedoch einen Mehrwert bietet und mich daran erinnert, dass ich die Einblendung der Werbung doch erlauben könnte, dann tue ich das. Entsprechend würde ich das auch meinen Besuchern anbieten. Wer die Werbung dann weiterhin nicht zulässt, der könnte aber vielleicht trotzdem Interesse haben, die Seite zu unterstützen und z.B. von Zeit zu Zeit einen Kommentar schreiben oder die Seite auf Facebook teilen. Davon habe ich als Publisher dann vielleicht sogar mehr als mir ein zusätzlicher Bannerklick einbringt.

Die Präsentation ist selbst eine WordPress Seite unter http://frag.webzunft.de.

Ich bin froh, dass ich mich für die Leitung einer Session auf dem WP Camp 2012 entschieden habe. Es kamen viele interessante Anregungen von den Zuhörern und in Gesprächen danach. Vielleicht finden diese auch den Weg auf diese Seite, dann freue ich mich über euer Feedback als Kommentar. Natürlich können auch alle anderen Kommentieren, die Fragen oder Anregungen zum oben beschriebenen Thema haben.

4 Gedanken zu „Einbindung von Anzeigenwerbung in WordPress – Meine Session auf dem WP Camp 2012“

  1. Pingback: Session: Verwaltung und Einbindung von Anzeigenwerbung › WP Camp
  2. Pingback: WP Camp Nacharbeit › WP Camp
  3. War eine gute Session, auch wenn ich der Meinung bin, dass locker mehr als 1 Euro TKP bei normalen Seiten drin sind natürlich ohne Layerwerbung und Popups. 🙂

    Es kommt u.a. auch auf den Bereich an, in dem man sich bewegt und vielleicht auch Direktvermarktung etwas bringt, ganz ohne CPC.

    • Hallo Max,
      vielen Dank für dein Feedback. Ich habe ja während der Session auch erwähnt, dass man mit anderen Themen deutlich mehr verdienen kann. Da wäre es sicher besser gewesen, wenn die Session von Michael vor meiner gewesen wäre, denn eigentlich wollte ich gar nicht direkt auf sowas eingehen, sondern mich mehr über die (technische) Optimierung austauschen. Das nächste Mal schaue ich mir genauer an, wie sich die Sessions zueinander verhalten und werde die Veranstalter ggf. darauf hinweisen.
      Viele Grüße
      Thomas

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