In der letzten Woche sind meine vier Mitarbeiter in Greifswald und ich von einem offenen Coworking Space in eigene Räume gezogen. Auch wenn sich die neue Situation richtig anfühlt, bin ich froh und dankbar über die Möglichkeit, die mir das Coworking in den letzten Jahren gegeben hat. Ich bin mir sicher, dass mein Unternehmen davon profitierte.
Praktisch war der Umzug recht entspannt, da sich das CoWork Greifswald einfach um ein paar Räume erweitert hat. Für eine Umzugsdistanz von 15 Metern haben wir allerdings über 6 Monate gebraucht. So lange hat es seit dem Auszug der Vormieter der Räume gedauert, diese durch einen Wanddurchbruch mit dem CoWork zu verbinden, die Wände zu streichen und einen neuen Internetanschluss einzurichten.
Anfang des Jahres war noch angedacht, dass wir die beiden Räume, zu denen nur wir Zugang haben, als Sitzungsraum und für zwei weitere Arbeitsplätze zu den schon im Coworking-Bereich angemieteten nutzen werden. Nachdem ich mich im März aber von einem Teil meines Unternehmens und Mitarbeitern getrennt habe war klar, dass wir dann zu fünft komplett in die neuen Räume ziehen. Da wir jetzt statt zwei nur noch ein Projekt und Team haben ist ein Sitzungsraum weniger notwendig und im Zweifel können wir immer noch den vorhandenen nutzen.
Mit den neuen Räumen hat jetzt fast jeder einen eigenen Stehtisch. Ich selbst stehe dadurch schon deutlich mehr, ja fast durchgängig. Wir haben viele Regale und Schränke vom Vormieter übernommen und können jetzt endlich etwas verstauen. Hinzu kommt Platz an den Wänden, den wir jetzt auch mit sensiblen Ideen auf Whiteboards füllen können. Die Atmosphäre ist auch etwas entspannter, da fünf Leute auf zwei Räume verteilt doch für mehr Ruhe sorgen als die gleiche Anzahl plus zusätzliche Personen im großen Coworking-Raum.
Nichtsdestotrotz möchte ich den positiven Aspekt des Coworkings hier hervorheben. Ich habe das Cowork Greifswald praktisch mitgegründet, auch wenn ich nicht zu den Betreibern gehörte. Ich sitze daher seit 5 (?) Jahren hier. Anfangs war ich noch alleine als Freelancer. Dann sind meine eigenen Projekte gewachsen und die ersten Mitarbeiter kamen hinzu.
Zu keinem Zeitpunkt musste ich mir bei einem neuen Mitarbeiter Gedanken über einen zusätzlichen Schreibtisch machen. Von denen waren ausreichend da. Einfach Computer gekauft und loslegen. Unter anderen Bedingungen hätte ich wohl mehrmals umziehen und richtig investieren müssen. Das hat mir über die Jahre sowohl praktisch, finanziell wie auch emotional ganz schön den Rücken frei gehalten. Als konstanter und am Ende großer Mieter hat auch das Cowork davon profitiert.
Zu Hochzeiten waren wir 6 Leute die konstant in Greifswald gearbeitet haben und über 10, wenn auch die Mitarbeiter von außerhalb zu regelmäßigen Meetings eingefahren kamen.
Mit dem Cowork kommt eine Küche mit allen Angenehmlichkeiten und ein Besprechungsraum. Die Lage ist so vorteilhaft, dass wir schnell zum Mittag in der Innenstadt sind oder uns im Grünen draußen die Beine vertreten können. Wenn wir wollten, könnten wir vor dem Gebäude auch auf dem Rasen turnen.
Alles in allem, war jetzt die Zeit reif für uns die Bürosituation zu ändern, auch wenn wir im Vergleich zu anderen Internetfirmen immer noch bescheidene Ansprüche haben. Da ich aktuell nicht weiter wachsen will und wir im Zweifel aber auch dann noch immer auf den Coworking-Space ausweichen können, wird es wohl so schnell keinen weiteren Umzug geben.