Ich habe es nicht zuletzt dank einiger Zugfahrten auch in 2012 geschafft, nicht nur Blogs und Postings in Social Networks, sondern auch Bücher zu lesen. 4 davon möchte ich gerne anderen Gründern empfehlen. Dabei gehe ich darauf ein, warum ich die Bücher gelesen habe, was ich aus den Büchern gelernt habe und wem ich sie ganz konkret empfehle.
Getting Things Done – David Allen
Wer öfter bei gruenderstory.de vorbeischaut weiß, dass ich mich viel mit Arbeitsorganisation und Planung befasse. Da war die Lektüre von David Allens Getting Things Done irgendwann ein Muss. Der Autor entwickelt nach und nach die Struktur einer optimierten Arbeitsweise bei der auf der einen Seite kein Projekt, keine Aufgabe oder Idee verloren geht, auf der anderen Seite die Prioritäten aber klar geordnet sind. Mir hat das Buch geholfen meinen Planungsprozess noch einmal zu optimieren, so dass ich zum einen jetzt konkret 2 Stunden pro Woche für Projektplanung in meinem Terminkalender stehen habe und zum anderen die Woche über stets den Durchblick habe und weder in Aufgaben versinke, noch plötzlich nicht weiß, was noch zu tun ist.
Dieses Buch empfehle ich jedem Gründer. Keine Ausnahme. Keine Ausrede.
Ich habe Getting Things Done schon hier auf gruenderstory.de rezensiert und zusammengefasst.
Wir nennen es Arbeit – Holm Friebe und Sascha Lobo
Super spannend und motiviert erzählen Holm Friebe und Sascha Lobo über das, was beim ursprünglichen Erscheinen des Buches in 2006 schon weit forgeschritten war, aber noch nicht seinen heutigen Stellenwert erreicht hatte. Die Entwicklung der digitalen Boheme, die sich auf der einen Seite kreativ und unkonventionell verhält, auf der anderen Seite aber neue Strukturen und Wirtschaftszweige schafft. Die Autoren nennen viele interessante Beispiele, die den eigentlichen Wert des Buches ausmachen. Die Autoren schaffen es, die Dynamik dieser Entwicklung gut rüberzubringen. Ihre Eindrücke haben sich in den letzten Jahren keinesfalls überholt und viele ihrer Beobachtungen zu den politisch-wirtschaftlich-sozialen Entwicklungen sind gerade im Webbereich heute aktueller denn je. Leider verlieren sich die Autoren irgendwann in zu vielen Metaanalysen und langatmige Einschätzungen, die nur noch wenig Neues ergänzen. Daher kam ich auch in 2012 nicht mehr zu einer Rezension, weil sich die Lektüre ewig hinzog.
Wer als frischer Gründer und Selbstständiger in der Kreativwirtschaft wissen will, von was er da eigentlich gerade ein Teil geworden ist (außer in Berlin, da scheint man ja reingeboren zu werden), dem sei dieses Buch empfohlen. Ebenfalls sehr lesenswert für Gegenwarts- und Zukunftsforscher, Soziologen und Städteplaner.
Never get a real job – Scott Gerber
Die Amerikaner haben uns beim Thema Gründung mit think possitive eine sehr wichtige Eigenschaft voraus. Dort scheitert man, um wieder aufzustehen. Never get a real job dreht sich um genau diesen Kreislauf aus Scheitern und Neuanfang. Der Autor Scott Gerber schreibt zum einen darüber, wie er sich ein Leben als Angestellter nicht vorstellen kann und verschweigt auf der anderen Seite nicht die Schattenseiten der Gründung. Mir hat das Buch beim Lesen einen deutlichen Motivationsschub geliefert, weil ich gemerkt habe, dass ich mit den Schwierigkeiten nicht allein bin und dass es sich lohnt, sich durchzubeißen. Das ist zwar keine neue Weisheit, aber wir rufen sie uns gar nicht oft genug ins Bewusstsein.
Wer also keinen Motivationsredner oder eine Menge Gründerkollegen zur Hand hat und klare Worte braucht, der lese dieses Buch.
Words don’t come easy – Doris Märtin
Das letzte Buch hat nicht direkt mit Gründungen zu tun. Als Gründer im Webbereich komme ich an den Neuigkeiten aus den USA nicht vorbei. Als Sprach- und Kulturwissenschaftler habe ich mich eh schon lange für die kulturellen Unterschiede zwischen Ländern interessiert. Und als Privatperson liebe ich US-amerikanische Serien und Filme, am liebsten im Original. Das Buch von Doris Märtin passt nun in alle meine Persönlichkeiten. Es handelt von den Eigenheiten angelsächsischer Kultur, besonders der Konversationskunst und damit natürlich immer wieder auch den Unterschieden zu uns Deutschen. Für Gründer sind sicher jene Kapitel interessant, die sich mit Themen wie Kundenfreundlichkeit, Businesskommunikation und Small Talk befassen.
Ein recht spezielles Buch, aber dem interessierten Leser sehr zu empfehlen.
Habt ihr eines der genannten Bücher gelesen? Wie zufrieden seid ihr mit der Lektüre? Welche Bücher haben euch in 2012 als Gründer und Unternehmer beeindruckt oder beeinflusst? Ich freue mich über eure Kommentare.