Ich habe im Juni 245 Stunden gearbeitet. In der letzten Woche war plötzlich der Akku leer. Kein Wunder bei dem Pensum. Ist das bei Gründern normal oder belügen wir uns nur?
Natürlich hat ein Gründer keine geregelte 40 Stunden Woche. Das wäre auch verwunderlich, denn wenn der Spaß dabei ist, will man einfach nicht abschalten. Bei mir heißt nach Hause kommen im Moment nur Arbeitsplatzverlagerung. In den vergangenen 7 Tagen war aber mehrmals das Licht in meinem Kopf aus. Da sitze ich am Rechner, die todo-Liste ist lang und nichts geht mehr.
Gründer müssen über 60 Stunden arbeiten
Ständig lesen wir Gründer in den üblichen Magazinen und Blogs von Gleichgesinnten, bei denen die wöchentliche Arbeitszeit zwischen 60 und 148 Stunden beträgt (Beispiel). Ich glaube, dass der Punkt überschritten ist, an dem das zu mehr Arbeit motiviert und eher den gesunden Blick vernebelt.
Die 245 Stunden vom Juni sind bei mir penibel getrackt. D.h. durchschnittlich 1-2 Stunden halte ich mich pro Tag länger im Büro auf als diese Zahl aussagt. Zudem ist nicht die Zeit enthalten, die ich in meiner „Freizeit“ über das Unternehmen nachdenke, mit Freunden darüber spreche oder mir Notizen mache.
Keine Mätzchen
Was meine 245 Stunden Nettoarbeitszeit noch anstrengender macht ist der Umstand, dass darin nur wenige nicht von mir geleitete Meetings oder Reisen enthalten sind. Ich arbeite also mit meinem vollen Gehirnschmalz und kann nicht leicht abschweifen. Natürlich ist auch dabei nicht jede erledigte Aufgabe sinnvoll, aber darum geht es hier nicht.
Wie immer ist Sonntag der Tag meiner Aufgabenplanung für die kommende Woche. Für mich ist klar, dass ich kürzer treten muss. Mal sehen, wo ich mich für die kommenden Tage fokussieren kann…
PS: Von den 245 Stunden entfallen übrigens 10 auf Gruenderstory.de. Ja, auch das ist Arbeit.
PS2: Da mir das Thema Arbeitszeit sehr wichtig ist und es auch immer wieder diskutiert wird, gibt es seit heute eine eigene Kategorie dazu.