Das letzte Jahr war erfolgreich, hat aber auch an meinen Kräften und Nerven gezerrt. Selbst wenn es nämlich läuft, das Team (zusammen)wächst und Nutzer und Kunden treu sind, so wachsen doch auch die Aufgaben. Mitte Dezember habe ich dann gemerkt, dass ich eine Pause brauche. Nicht nur einen kurzen Urlaub oder ein Wochenende ohne E-Mails, sondern eine richtige Auszeit. Kurz vor Weihnachten habe ich daher meinen Mitarbeitern angekündigt, dass ich im Februar und März weder ins Büro kommen noch an unseren Projekten arbeiten werde.
Vorbereitung des Sabbaticals
Zwei Monate sind keine sehr lange Zeit, aber es war das Maximum das aufgrund der kurzen Vorbereitung und der laufenden Projekte möglich war. Während unser Hauptprojekt mittlerweile auch ohne mich auskommt, haben wir mit Advanced Ads noch ein Projekt, bei dem ich der einzige bin, der viele Aufgaben erledigt bzw. erledigen kann. Daher war von Anfang an klar, dass ich trotz aller Einschränkungen noch täglich ein paar E-Mails beantworten muss. Den Aufwand habe ich auf eine Stunde eingeschätzt.
Bei der Vorbereitung des Sabbaticals war mir auch klar, dass ich nicht einfach auf der Couch sitzend entspannen kann. Ich brauche eine Beschäftigung und so habe ich überlegt, was ich in der Zeit machen könnte. Darunter fielen
- der Besuch von Freunden, die weiter weg wohnen
- mehr kochen, Rezepte ausprobieren
- häufiger Laufen
- Yoga-Kurs suchen
- Probefahrt mit meinem Wunschauto machen
Da meine Frau arbeiten musste, habe ich keine längeren Reisen eingeplant.
Und so lief es dann ab
Ein Herzliches Dankeschön an meine Mitarbeiter. Es ist beruhigend zu sehen, dass es auch ohne mich funktioniert.
Advanced Ads könnte ich eine Weile auf eine Stunde pro Tag beschränken. Dann häuften sich aber die Anfragen, die ich mit etwas Mehrarbeit beheben musste. Leider pegelte sich das auf ca. 3 Stunden pro Tag ein. Immer noch weniger als geplant, aber zu viel um richtig zur Ruhe zu kommen.
Zudem wurde ich in den zwei Monaten über drei Wochen von einer starken Erkältung lahm gelegt. Genau in dieser Zeit wollte ich aber meine Reisen machen, so dass diese ausgefallen sind.
Meinen Yoga-Kurs habe ich jedoch begonnen, auch wenn ich neben den Stunden im Studio nicht viel dafür mache, weil es mich noch nicht ganz gepackt hat.
Was habe ich gelernt?
Als richtigen Sabbatical können die letzten zwei Monate nicht durchgehen. Das war eher eine Teilzeitarbeit mit freier Zeiteinteilung.
Schon während der Vorbereitung habe ich jedoch gelernt, welche Position ich noch in den eigenen Projekten habe, wo ich etwas abgeben kann und sollte und wo ich nach Lösungen für meinen Ausfall suchen muss. Darauf werde ich mich in den nächsten Monaten besonders konzentrieren, damit ich in absehbarer Zeit einmal wirklich herunterfahren kann.
Gefallen hat mir auch die freie Einteilung meines Tages. Daher werde ich in nächster Zeit auch nur drei Tage die Woche ins Büro gehen. Das sollte ausreichen um Gespräche mit meinen Kollegen zu führen. Die restlichen beiden Tage werde ich ohne festen Zeitplan von zu Hause aus arbeiten.
Zudem werde ich meine Kurzreisen jetzt einfach an normalen Wochenenden durchziehen. Es gibt aktuell keinen Grund mehr etwas aufzuschieben und ich möchte mich auch in Zukunft mehr dazu bewegen vom Rechner weg zu kommen. So ganz schlecht sind nämlich die Ideen, die ich dann bekommen habe auch nicht 🙂