Das Thema Konsum und Besitz beschäftigt mich, seit ich während meiner Studentenzeit Mitgründer eines Umsonstladens in Greifswald war. Daher verfolge ich interessiert Beiträge und Diskussionen um die Frage was wir eigentlich zum Leben brauchen. Dabei suche ich immer wieder Anregungen, die ich für mich übernehmen kann.
Was in einen Koffer passt
Seminare, Freiwilligendienst im Ausland, Studium in Polen und Reisen – ich habe zusammengefasst schon einige Jahre nur aus dem Koffer gelebt und dabei keinen Mangel an Lebensqualität feststellen können. Doch die Vereinfachung war nur vorübergehend. Zurück zu Hause häuften sich wieder die Dinge an, Schränke wurden gekauft, Stauraum ausgebaut.
Simplicity fürs Leben
Das erste Gesetz aus John Maedas The Laws of Simplicity (zur Rezension) fordert dazu auf, intelligent zu reduzieren. In meinem Falle möchte ich aber keine Gegenstände verkleinern oder verstecken, sondern mich endgültig von ihnen trennen. Über den Effekt bin ich mir sicher: Weniger Dinge vereinfachen das Leben.
Das Ziel
Nun sieht es wieder so aus, dass ein Umzug naht. Bei einer Übergangszeit von 3 Monaten sind das knapp 90 Tage die ich mich darauf vorbereiten kann. Grund genug meinem Besitz eine Kur zu verschaffen und etwas Ballast abzuwerfen. Die 90 Tage runde ich dabei einfach auf 100 auf und nehme mir vor, mich symbolisch für jedem Tag von einem Gegenstand zu trennen. Das macht 100 Dinge die ich in 100 Tagen weniger besitze.
Wohin damit?
Aussortieren ist einfach. Doch was passiert mit den Gegenständen? Ich ziehe folgende Möglichkeiten in Betracht:
- Freunde und Familie erhalten sie als Geschenke mit oder ohne Anlass
- Gegenstände mit Nutzwert kommen in den Umsonstladen
- Müll
Die Regeln
Aus früheren Räumaktionen weiß ich, dass ich ohne vorher geklärte Regeln dem ein oder anderen Gegenstand gegenüber Gnade zeigen werde. Daher gebe ich mir folgende Orientierung:
- ich habe den Gegenstand 1 Jahr nicht angefasst
- ich benutze den Gegenstand sehr wahrscheinlich ein weiteres Jahr nicht
- der Gegenstand ist im Falle eines Falles schnell ersetzbar (z.B. durch Borgen)
- der Gegenstand ist substituierbar (kann durch etwas anderes ersetzt werden)
- der Gegenstand hat keinen tieferen emotionalen Wert
alt und kaputt gilt nicht
Das Argument, der Gegenstand sei alt und kaputt habe ich wieder von der Liste gestrichen. Es soll für mich allein das Kriterium entscheiden, ob etwas einen Nutzen hat oder nicht, egal ob gerade neu erhalten oder schon mehrfach vererbt.
In 100 Tagen oder 100 Dinge später werde ich an dieser Stelle beschreiben, wie die Aktion verlaufen ist und von welchen Gegenständen ich mich schließlich getrennt habe. Abonniert den Newsletter oder den RSS-Feed um diesen Artikel nicht zu vergessen.